Nabu: Insektenschutz ist Vogelschutz
Heimische Pflanzen helfen Vögeln beim Überleben

Da auf dem Speiseplan von Singvögeln im Sommer neben Insekten, Würmern, Larven und Läusen verschiedene Beerenarten, Früchte und Sämereien stehen, sei der Verzicht auf Insektizide und Pestizide ein absolutes Muss, so Rötker. Stauden wie Wegwarte, Wilde Karde und Steinklee oder Blühpflanzen wie Sonnenblumen sind in naturnah gestalteten Gärten echte Hingucker. Dort können Totholzhaufen als Unterschlupf, Nistkästen und Insektenhotels einen Platz finden. Gegen freilaufende Katzen hilft ein stabiler Zaun. Dann können sich die Besitzer das ganze Jahr über am vielstimmigen Konzert der gefiederten Sänger erfreuen. Da in den letzten Jahren das Angebot an Blühpflanzen in der Agrarlandschaft stark zurückgegangen ist, sind insgesamt weniger Insekten unterwegs. „Dies tangiert in der Folge die gesamte Vogelwelt“, sagt Thomas Starkmann, Mitarbeiter der Biologischen Station des Kreises Steinfurt mit Sitz in Tecklenburg. Er weist auf den Kiebitz hin, dessen Junge als Nestflüchter rasch nach dem Schlüpfen eigenständig auf Nahrungssuche gehen.
Benjeshecken bieten Vögeln und Kleintieren einen guten Unterschlupf. | Foto: Brigitte Striehn
Andere Bodenbrüter wie das Rebhuhn sind ebenso betroffen. Auch ihnen macht es zu schaffen, sofern die „Ackerbegleitflora“ mit Pestiziden weggespritzt und Felder bis an die Ränder bearbeitet werden. Der Kreis Steinfurt fördere freiwillige Maßnahmen für Landwirte zum Anlegen von Blühstreifen und Brachflächen, so Starkmann. Für Hausgärten empfiehlt er ebenfalls heimische Sträucher, Kräuter, Obstbäume und Blumen mit ungefüllten Blüten. Mit einem nicht allzu sehr aufgeräumten Garten, zu dem Komposthaufen, Brennnesseln und „unordentliche“ Holzstapel gehören, sei schon viel gewonnen. Ergänzt mit Nistkästen und Insektenhotels werden Gärten zu Paradiesen für die Vogelwelt und ihre menschlichen Freunde.
Von Redaktion IVZ Bericht Foto Brigitte Striehn