Die Rückkehr der Zehnfüßer

Edelkrebse im Kreis Steinfurt

 

 

 Edelkrebse: Links Weibchen, rechts ein Männchen

Flusskrebse lebten früher in den meisten Binnengewässern Mitteleuropas. Im Wesentlichen wurden die Bestände durch den Edelkrebs (Astacus astacus) gebildet, der auch als Europäischer Flusskrebs bezeichnet wird und im Jahr 2019 in Österreich zum „Fisch des Jahres“ ernannt worden ist.  Mit seiner Körperlänge von bis zu 18 cm ist er der größte der bei uns vorkommenden Flusskrebsarten und wird 15 bis 20 Jahre alt. Er ist auf Gewässer mit ausreichend Versteckmöglichkeiten angewiesen und wirkt als „Gesundheitspolizei“, da er als Allesfresser bei seinen nächtlichen Streifzügen auch verendete und kranke Tiere frisst.               

Sein wohlschmeckendes Fleisch machte ihn in den vergangenen Jahrhunderten zu einem begehrten Nahrungsmittel, so dass Fang und Handel in einem aus heutiger Sicht kaum noch vorstellbaren Ausmaß ausgeübt wurden:  Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts lieferten Deutsche und Österreicher pro Jahr ca. 5 Millionen Krebse an den Königlichen Hof nach Paris. (vgl. H. Poschwitz, 2019)

Heute sind Edelkrebs und auch Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) in NRW vom Aussterben bedroht, weil sie durch nicht heimische und invasive Flusskrebsarten und die von diesen eingeschleppte Krebspest fast verdrängt werden. 

 Die ersten Schutzmaßnahmen für heimische Edelkrebse wurden im Jahr 2004 mit der Gründung eines Pilotprojektes eingeleitet und seit 2007 als Edelkrebsprojekt NRW fortgeführt.  Dieses Gemeinschaftsprojekt des Fischereiverbandes NRW und des NABU Landesverbandes NRW wird durch das Umweltministerium finanziert und durch hauptamtliche Projekt-Mitarbeiterinnen und eine zum größten Teil ehrenamtlich arbeitende Projektgruppe umgesetzt. Es soll entscheidend zum Schutz und zur Stützung der heimischen Flusskrebsbestände beitragen, indem die Verbreitung aller in NRW vorkommenden Bestände erfasst wird und geeignete Lebensräume erhalten oder optimiert werden. Zudem werden die Stein- und Edelkrebse im Rahmen einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit als schützenswerte Organismen bekannt gemacht und Maßnahmen vorgestellt, wie die Ausbreitung der nicht-heimischen Flusskrebsarten durch den Menschen verhindert werden kann.  

Zu den neueren Aufgabenbereichen zählen die Wiederansiedlungsmaßnahmen in NRW und die Vergabe von Edelkrebspatenschaften, die ein Monitoring der getroffenen Schutzmaßnahmen ermöglichen. 

 Anfang November 2019 konnte auch ein Gewässer im Kreis Steinfurt mit über 200 munteren Exemplaren bestückt werden. Vorausgegangen waren eine Begehung der Örtlichkeit mit der Biologin und Projektleiterin Marina Nowak, die die Eignung anhand eines kleinteiligen Bewertungsrasters prüfte. Wasserqualität und Ausrichtung passten, Verstecke unter Wurzeln im Uferbereich und lehmiger Grund waren reichlich vorhanden und so stand dem Einzug der neuen Bewohner nichts im Wege.  

Ein erstes Monitoring wird es im Spätsommer 2020 geben – wir sind sehr gespannt! 

 

 

 Edelkrebse: Links Weibchen, rechts ein Männchen

Flusskrebse lebten früher in den meisten Binnengewässern Mitteleuropas. Im Wesentlichen wurden die Bestände durch den Edelkrebs (Astacus astacus) gebildet, der auch als Europäischer Flusskrebs bezeichnet wird und im Jahr 2019 in Österreich zum „Fisch des Jahres“ ernannt worden ist.  Mit seiner Körperlänge von bis zu 18 cm ist er der größte der bei uns vorkommenden Flusskrebsarten und wird 15 bis 20 Jahre alt. Er ist auf Gewässer mit ausreichend Versteckmöglichkeiten angewiesen und wirkt als „Gesundheitspolizei“, da er als Allesfresser bei seinen nächtlichen Streifzügen auch verendete und kranke Tiere frisst.               

Sein wohlschmeckendes Fleisch machte ihn in den vergangenen Jahrhunderten zu einem begehrten Nahrungsmittel, so dass Fang und Handel in einem aus heutiger Sicht kaum noch vorstellbaren Ausmaß ausgeübt wurden:  Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts lieferten Deutsche und Österreicher pro Jahr ca. 5 Millionen Krebse an den Königlichen Hof nach Paris. (vgl. H. Poschwitz, 2019)

Heute sind Edelkrebs und auch Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) in NRW vom Aussterben bedroht, weil sie durch nicht heimische und invasive Flusskrebsarten und die von diesen eingeschleppte Krebspest fast verdrängt werden. 

 Die ersten Schutzmaßnahmen für heimische Edelkrebse wurden im Jahr 2004 mit der Gründung eines Pilotprojektes eingeleitet und seit 2007 als Edelkrebsprojekt NRW fortgeführt.  Dieses Gemeinschaftsprojekt des Fischereiverbandes NRW und des NABU Landesverbandes NRW wird durch das Umweltministerium finanziert und durch hauptamtliche Projekt-Mitarbeiterinnen und eine zum größten Teil ehrenamtlich arbeitende Projektgruppe umgesetzt. Es soll entscheidend zum Schutz und zur Stützung der heimischen Flusskrebsbestände beitragen, indem die Verbreitung aller in NRW vorkommenden Bestände erfasst wird und geeignete Lebensräume erhalten oder optimiert werden. Zudem werden die Stein- und Edelkrebse im Rahmen einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit als schützenswerte Organismen bekannt gemacht und Maßnahmen vorgestellt, wie die Ausbreitung der nicht-heimischen Flusskrebsarten durch den Menschen verhindert werden kann.  

Zu den neueren Aufgabenbereichen zählen die Wiederansiedlungsmaßnahmen in NRW und die Vergabe von Edelkrebspatenschaften, die ein Monitoring der getroffenen Schutzmaßnahmen ermöglichen. 

 Anfang November 2019 konnte auch ein Gewässer im Kreis Steinfurt mit über 200 munteren Exemplaren bestückt werden. Vorausgegangen waren eine Begehung der Örtlichkeit mit der Biologin und Projektleiterin Marina Nowak, die die Eignung anhand eines kleinteiligen Bewertungsrasters prüfte. Wasserqualität und Ausrichtung passten, Verstecke unter Wurzeln im Uferbereich und lehmiger Grund waren reichlich vorhanden und so stand dem Einzug der neuen Bewohner nichts im Wege.  

Ein erstes Monitoring wird es im Spätsommer 2020 geben – wir sind sehr gespannt! 

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