Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer…

Einweihung NABU-Schwalbenhotel am Offlumer See

Großer Bahnhof bei der Einweihung des NABU-Schwalbenhotels am ‚Offi‘

„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer…“, so leitete Hans-Bernd Buss – Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Steinfurt – seine Grußworte ein und ergänzte anlässlich der Scheckübergabe an Olaf Titlus, Teamsprecher NABU Neuenkirchen/Wettringen: „…und für jede Schwalbe habe ich einen Euro mitgebracht.“ – immerhin für 1.000 Schwalben, die hier hoffentlich in den nächsten Jahren erfolgreich brüten.

Samstagmorgen – großer Bahnhof beim Festakt zur Einweihung des NABU-Schwalbenhotels am Offlumer See: Landrat Dr. Klaus Effing und Bürgermeister Franz Möllering hatten es sich nicht nehmen lassen, bei der Einweihung persönlich dabei zu sein und Grußworte an die zahlreichen Zuhörer – NABU-Aktive und interessierte Bürgerinnen und Bürger – zu richten.

Landrat Dr. Effing schwelgte dabei in Jugenderinnerungen und erinnerte an Zeiten, in denen Schwalben noch sehr häufig bei uns im ländlichen Raum anzutreffen waren. Heute sind sie dagegen recht selten geworden. Einerseits fehlt es an Nistmöglichkeiten, andererseits aber fehlt insbesondere die Nahrung und das Futter für die Brutpaare und ihre Jungen, denn der Bestand an Insekten ist nun mal in den letzten zwanzig Jahren dramatisch zurück gegangen – was insbesondere der industrialisierten Landwirtschaft geschuldet ist.

Franz Möllering – Bürgermeister der Gemeinde Neuenkirchen – die das NABU-Projekt mit 1.000 Euro gefördert hat, hob die gute Zusammenarbeit mit dem NABU Neuenkirchen/Wettringen hervor und verwies auf vielfältige Bemühungen der Gemeinde Neuenkirchen zum Schutz der heimischen Flora und Fauna. „Die obligatorische Flasche ‚Busken‘ ist für die fleißigen Handwerker bestimmt“, meinte er.

Olaf Titlus – Teamsprecher NABU Neuenkirchen/Wettringen – ließ die Entstehungsgeschichte des Projektes Schwalbenhotel Revue passieren:
Auf einer NABU-Tour im Kellerwald wurde die Idee geboren in Neuenkirchen ein großes Schwalbenhotel aufzustellen. Dafür gab es weder Baupläne noch eine Statik – und ein geeigneter Standort musste gefunden werden, was sich als besonders schwierig erwies. Sein Dank galt den Sponsoren, ohne die ein solches Projekt nicht finanzierbar gewesen wäre (siehe Info-Box) – und natürlich den beiden Projektverantwortlichen Jürgen Wiesmann – NABU-Artenschutzbeauftragter Schwalben und Mauersegler – sowie dem Erbauer, Heinz Lohmann – Schreinermeister und NABU-Aktivist. Lange hatten diese beiden dem heutigen Tag entgegen gefiebert.

Die schwierigste Phase hatten die wenigsten Zuhörer – geschweige denn die Festredner selbst – mitbekommen, galt es doch zuvor, das große Schwalbenhotel von einem extra aufgebauten Gerüst aus per Last kran auf den sechs Meter hohen Mast zu manövrieren und zu befestigen. Ein Balance-Akt der von Robert Wesoly – Holzbau Brüggemann – und Andreas Lohmann mit aller Ruhe und Konzentration gemeistert wurde.

Text von Edmund Bischoff

Foto B. Hölscher

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