28. März, der "Tag des Unkrauts"

Ob Brennnessel, Scharbockskraut (Fotot rechts), Gänseblümchen, Taubnessel (Foto unten) oder Löwenzahn – sie und alle anderen Wildkräuterarten werden jedes Jahr am 28. März besonders geehrt. Dieser sogenannte „Ehrentag des Unkrauts“ wurde 2003 von amerikanischen Garten-Bloggern ins Leben gerufen. Sie wollten damit die Bedeutung dieser Wild-Pflanzen für die Artenvielfalt würdigen und darauf hinweisen, dass nicht jedes Unkraut im Garten unnütz ist.

Ende März beginnt die Gartensaison und das erste Grün, das unseren Garten zu erobern versucht, ist das meist als lästig, unschön und wertlos erachtete „Un-Kraut“.

Die „Unkräuter“, auch „Wildkräuter“ oder mit der neutralen Bezeichnung „Beikräuter“ genannt, sind jedoch wertvolle Bestandteile unserer heimischen Natur und leisten einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz. Denn für Bienen, Hummeln, Käfern und Schmetterlingen sind sie wichtige Lieferanten für Pollen und Nektar. Die Insekten und Käfer dienen wiederum vielen Vogelarten als Nahrungsgrundlage.

Sie ist z. B. die Brennnessel eine wichtige Futterquelle für die Raupen von ca. 50 Schmetterlingsarten. Auch als Heilkräuter und schmackhafte Küchenkräuter werden viele Wildpflanzenkräuter sehr geschätzt.

„Beikräuter“ finden sich in unseren Gärten von alleine und ungebeten ein, sind meist heimisch, optimal an Boden und Klima angepasst und vermehren sich daher oft sehr stark. Da sie mit Rasenflächen und Kulturpflanzen um Wasser, Nährstoffe, Licht und Luft in Konkurrenz treten, bezeichnen wir sie als „Un-Kräuter“, tolerieren sie in unseren durchgeplanten Ziergärten nicht und entfernen sie rasch, oft mit chemischen „Unkrautvernichtern“, damit sie nicht Überhand gewinnen.

 

Aber nicht jedes „Un-Kraut“ im Garten ist grundsätzlich „böse“ und muss gleich vernichtet werden. Fachbücher und Pflanzen-Bestimmungs-Apps können helfen, problematische „Un-Kräuter“ zu erkennen. Die Bekämpfung dieser „Problemkräuter“ sollte dann statt mit chemischen „Keulen“ besser durch Jäten, Hacken und Mulchen erfolgen.

Aber vielleicht gönnen wir in unserem Garten dem einen oder anderen Beikraut ein Plätzchen, wo es ungestört wachsen und blühen kann. So können wir uns nicht nur an der Blüte erfreuen, sondern gleichzeitig einen kleinen Beitrag für die Artenvielfalt leisten.

Auch bei einem Spaziergang in der freien Natur lohnt es sich, auf die kleinen

Wildkräuter an Wald- und Wegesrand zu achten.

Autorin: Ulrike Wilken-Pott, Werseweg 10, 48431 Rheine

Klimabotschafterin der Stadt Rheine und des Kreises Steinfurt)

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