Nabu zeichnet Kindergarten St. Bonifatius aus

Besondere Auszeichnung für Freunde der Schmetterlinge

Eine besondere Auszeichnung hat der St.-Bonifatius-Kindergarten in Birgte in dieser Woche erhalten. Der Landesverband des Naturschutzbundes (kurz: Nabu, 100.000 Mitglieder) bedankt sich bei den Kindern und ihren Erzieherinnen für deren außerordentlichen Einsatz beim Anlegen und Pflegen eines schmetterlingsfreundlichen Gartens.

Damit haben sie Lebensraum und Nahrungsgrundlage für Insekten und insbesondere für Schmetterlinge geschaffen, heißt es auf der Urkunde, die die Nabu-Kreisvorsitzende Kerstin Panhoff stellvertretend für den Landesverband an Kita-Leiterin Franziska Skalecki überreichte.

Zudem gab es eine Plakette und kindgerechtes Lehrmaterial über Pflanzen, Schmetterlinge, Bienen und viele andere Tiere und Vögel. „Wir freuen uns riesig, damit haben wir nicht gerechnet“, sagte die Kita-Leiterin. Die Einrichtung am Riehenweg hat schon länger Umwelt und Natur als pädagogischen Schwerpunkt. Der Preisverleihung vorausgegangen ist ein einjähriges Klima- und Umweltprojekt, erklärte Franziska Skalecki.

„Was können wir tun für Bienen und Insekten?“

Antworten auf diese Frage haben die Kinder auf ganz unterschiedlichem Wege gesucht und gefunden. Mit eigenen Händen haben sie ein Stück Rasen mit Steinen eingerahmt und die Erde umgegraben. Die Blütensamen mit insektenfreundlicher Mischung gingen dank liebevoller Pflege hervorragend auf. Dadurch wurde eine Vielfalt an Pflanzen geschaffen und der Grundsatz „Vielfalt schafft Vielfalt“ bestätigt, lobte Kerstin Panhoff.

Das Ergebnis ihres Tuns konnten die Jungen und Mädchen selber beobachten. Mit Biene, Hummel und Schmetterling kamen bald auch Vögel in ihren kleinen Garten, die sie sogar aus ihrem Gruppenraum heraus beobachten können. Die Kinder der Schmetterling-Gruppe waren bei der Preisverleihung natürlich dabei und die Besucherin konnte rasch feststellen, wie viel Wissen um die Tierwelt sie sich bereits angeeignet haben. „Unsere Kinder kennen noch Obst- und Gemüsesorten“, bestätigte Franziska Skalecki. Das Laub sammeln die Kinder, um dem Igel im Garten Unterschlupf zu bieten, und Angst vor Spinnen und Bienen scheinen sie auch nicht zu haben. Sie erkenne darin Achtung und Respekt auch vor den kleinsten Lebewesen, sagte die Nabu-Kreisvorsitzende, und: „Ich kann mir das gar nicht besser vorstellen.“ Projekte wie die des Birgter Kindergartens seien auch deshalb so wertvoll, weil zunehmend das Wissen um die Zusammenhänge der Natur verloren gingen, so Panhoff. Viele Erwachsene meinten heute, das, was sie umgebe, sei Natur. Dabei drohten große Acker zu ausgeräumten Flächen zu werden, wenn die typischen münsterländischen Hecken verschwinden.

UN würdigt Preis mit einem Preis

Ungewöhnlich aber doch wahr: Der Preis des Nabu NRW, der jetzt nach Birgte gegangen ist, wird selber ausgezeichnet. Das Projekt „Zeit der Schmetterlinge“ des Nabu NRW wird als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Würdigung nahm Arno Todt von der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt auf dem NaturGut Ophoven in Leverkusen vor. Die Auszeichnung wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.

„Ich kann mir das gar nicht besser vorstellen.“

Kerstin Panhoff über die umweltpädagogische Arbeit der Kita St. Bonfatius

Quelle: IVZ von Stephan Beermann
Hörstel · Freitag, 06.11.2020

 

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