
Neues Schmuckstück auf der Sumsel-Streuobstwiese
Das Projekt Weidehüttenbau des NABU Emsdetten ist rundum gelungen

Die beiden Fachleute lieferten das technische Know-How für den Aufbau und gaben beim Arbeiten immer wieder spannende Informationen über ökologische Zusammenhänge und erzählten viel Wissenswertes über den Wald. Es ist nicht die erste Hütte, die sie zusammen mit Schülerinnen und Schülern bauten und das merkte man. Diese durften tatkräftig anpacken und so stand schon am ersten Tag die Grundform der Hütte. Woher die Bäume kommen und wie sie verarbeitet werden, das erfuhr die Gruppe an den folgenden zwei Tagen auf dem Gut Stapenhorst in Brochterbeck. Hier bauten sie Nistkästen, bedienten die große Brettersäge und fuhren den elektrischen Radlader. An der Hütte mussten dann noch Fenster und Türen eingesetzt, Nistkästen angeschraubt und vor allem das Dach mit vereinten Kräften gedeckt werden. Am Freitag stand sie nun fix und fertig und ein wahres Meisterwerk. „Diese Hütte ist eine der schönsten, die wir bisher gebaut haben“, so Hermann Lammers und er weiß, was er sagt, denn es gibt bisher schon mehr als 30.
Das Projekt ist der gelungene Startschuss für die Kooperation zwischen der Geschwister-Scholl-Schule und dem NABU Emsdetten und der Nutzung der Streuobstwiese als außerschulischem Lernort. Der Bau der Hütte schafft dafür gewissermaßen erst die Voraussetzungen, denn hier können Tische, Bänke und auch Materialien gelagert werden.
Die gelegentliche Nutzung der Streuobstwiese als „grünes Klassenzimmer“ für alle Schulformen gehört schon seit der Planung und Anlage der Wiese 2023 zum Konzept. Es soll nämlich nicht nur mit der Zeit ein wertvoller Hotspot der Biodiversität auf der Wiese entstehen, sondern zugleich Naturerfahrung und -beobachtung ermöglicht werden. Die Hütte erfüllt hier mehrere Funktionen. Sie bietet als Bauwerk aus unbehandeltem Holz mit ihren eingebauten Nistkästen, Nischen und Hohlräumen selbst einen Lebensraum für viele Vogel- und Insektenarten. Darüber hinaus ist sie Materiallager und soll außerdem einigen Schafen aus dem Stadtpark saisonal als Weidehütte dienen. Die Schafe helfen durch ihr Fressverhalten und ihren sogenannten goldenen Tritt ebenfalls mit, mit der Zeit die Artenvielfalt auf der Wiese zu erhöhen.
Mit diesem Konzept konnte der NABU den Kreis Steinfurt überzeugen. Die Hütte ist als Projekt der LEADER-Kleinprojekte-Förderung 2025 Steinfurter Land anerkannt und wird mit Mitteln des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes sowie durch Mittel des Kreises Steinfurt gefördert.
Und nicht zu vergessen: Es hat offensichtlich allen Spaß gemacht, sich für ein Naturschutzprojekt zu engagieren.