Warum Obstbaumwiesen so nützlich sind

Unsere Sumselwiese

🌳 Obstbaumwiesen – wahre Schätze unserer Kulturlandschaft

Obstbaumwiesen sind viel mehr als nur Wiesen mit Bäumen – sie sind lebendige Paradiese voller Vielfalt, Geschichte und Genuss.

✨ Hotspots der Natur

Hier summt, flattert und zwitschert es wie kaum anderswo: Bienen, Schmetterlinge und Vögel finden Nahrung und Lebensraum. Unsere Wiese ist ein kleines Naturwunder, das im Jahreslauf immer wieder neue Farben und Düfte hervorbringt.

🍏 Genuss mit Geschichte

Alte Apfel-, Birnen- und Kirschsorten erzählen Geschichten vergangener Generationen. Sie schenken uns aromatisches Obst, das in dieser Vielfalt im Supermarkt längst verschwunden ist – ein Stück echter Heimat zum Reinbeißen.

🌍 Wert fürs Klima

Jeder Baum bindet CO₂, spendet Schatten und hält den Boden fruchtbar. Obstbaumwiesen sind natürliche Klimaschützer – und gleichzeitig Orte zum Durchatmen und Wohlfühlen.

❤️ Kulturerbe & Lebensfreude

Sie prägen seit Jahrhunderten unsere Landschaft, laden zum Spazieren, Staunen und Entspannen ein und schaffen Verbindungen zwischen Mensch und Natur.

🍹 Regional & nachhaltig

Ob Apfelsaft, Most oder feine Brände – die Produkte von Obstbaumwiesen sind nicht nur köstlich, sondern auch nachhaltig und unterstützen regionale Wirtschaftskreisläufe.

 

  • Obstbaumwiesen sichern das Überleben von Wild- und Sandbienen, weil sie Nahrung und Nistplätze bieten.
  • Sie steigern die Artenvielfalt und schaffen Lebensräume für tausende Tier- und Pflanzenarten.
  • Sie schützen das Klima, indem sie CO₂ binden, Böden stabilisieren und Wasser speichern.
  • Sie liefern gesundes, regionales Obst und fördern nachhaltige Ernährung.
  • Sie bewahren alte Obstsorten und damit wertvolle genetische Vielfalt.
  • Sie erhalten ein einzigartiges Kulturerbe und bereichern das Landschaftsbild.
  • Sie schaffen Orte der Erholung, Begegnung und Naturerfahrung.

👉 Jedes neu angepflanzte Bäumchen auf einer Obstbaumwiese ist also ein aktiver Beitrag zu Naturschutz, Klima, Gesundheit und Lebensqualität.

Der NABU Emsdetten hat die Obstbaumwiese in erster Linie  aus ökologischen Gesichtspunkten ins leben gerufen. Obstbaumwiesen können bis zu 5000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Sie sind Lebensraum, Klimaschützer, Kulturerbe und Genussquelle in einem – wahre Juwelen, die wir bewahren sollten.

 

Die NABU Obstbaumwiese

Die NABU Obstbaumwiese 

Die Sumselwiese liegt am Rand des Wohngebietes Hörstingsheide, ist circa 11.000 qm groß und war früher eine Pferdeweide. Im November 2023 ist sie zum ersten Mal mit Obstbäumen bepflanzt worden. Viele Emsdettener:innen haben dabei kräftig mit angepackt.
32 Bäume der unterschiedlichsten Sorten wachsen jetzt hier. Es sind vor allem alte Sorten.
Es gibt eine Benjeshecke, einen Totholzhaufen, ein Wildbienenhotel, eine Scheune und viele Nistkästen.
Die Wiese gibt es, weil die Umweltverbände und die Stadt Emsdetten gemeinsam dieses Projekt tragen.

Christiane de Jong alias Sumsel Sommerfrische ist die Namensgeberin unserer Sumsel-Streuobstwiese. 
Mit nur 69 Jahren starb sie 2021 viel zu früh nach kurzer schwerer Krankheit.

Einige Engagierte der Sumselgruppe waren Christiane freundschaftlich verbunden und möchten die Erinnerung an sie mit der Anlage und Pflege der Sumsel-Wiese lebendig erhalten.

Christiane de Jong lag die Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen immer besonders am Herzen, daher engagierte sie sich viele Jahre zunächst bei den Umweltverbänden Emsdetten und später beim NABU-Kreisverband Steinfurt, in dem sie in den Jahren 2003 bis 2014 als Jugendreferentin im Vorstand sehr engagiert mitarbeitete. 
So haben nicht nur Emsdettener, sondern kreisweit viele Kinder durch Christiane gelernt, die Natur zu achten und wertzuschätzen.
Ein besonderes Herzensanliegen war ihr immer der Schutz der bedrohten Wildbienen.

Neues Schmuckstück auf der Sumsel-Streuobstwiese

Das Projekt Weidehüttenbau des NABU Emsdetten ist rundum gelungen

12 Schülerinnen und Schüler aus den Wahlpflichtkursen Kunst und Biologie der Jahrgangsstufe 8 an der Geschwister-Scholl-Schule in Emsdetten bauten eine Woche lang mit großem Engagement und unter der fachkundigen Anleitung von Hermann Lammers, Zimmermann und Waldbauer aus Brochterbeck, und Hans-Jakob Mertens, beide aktiv bei der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL), eine neue ‚Mehrzweck-Weidehütte‘ auf der Emsdettener Sumselwiese. Geplant und vorbereitet wurde dieses praktische Naturschutz-Projekt durch die Gruppe ‚Artenvielfalt‘ des NABU Emsdetten mit dem Ziel, die Streuobstwiese immer mehr zum Ort des Lernens und der Naturerfahrung werden zu lassen.

Die beiden Fachleute lieferten das technische Know-How für den Aufbau und gaben beim Arbeiten immer wieder spannende Informationen über ökologische Zusammenhänge und erzählten viel Wissenswertes über den Wald. Es ist nicht die erste Hütte, die sie zusammen mit Schülerinnen und Schülern bauten und das merkte man. Diese durften tatkräftig anpacken und so stand schon am ersten Tag die Grundform der Hütte. Woher die Bäume kommen und wie sie verarbeitet werden, das erfuhr die Gruppe an den folgenden zwei Tagen auf dem Gut Stapenhorst in Brochterbeck. Hier bauten sie Nistkästen, bedienten die große Brettersäge und fuhren den elektrischen Radlader. An der Hütte mussten dann noch Fenster und Türen eingesetzt, Nistkästen angeschraubt und vor allem das Dach mit vereinten Kräften gedeckt werden. Am Freitag stand sie nun fix und fertig und ein wahres Meisterwerk. „Diese Hütte ist eine der schönsten, die wir bisher gebaut haben“, so Hermann Lammers und er weiß, was er sagt, denn es gibt bisher schon mehr als 30.

Das Projekt ist der gelungene Startschuss für die Kooperation zwischen der Geschwister-Scholl-Schule und dem NABU Emsdetten und der Nutzung der Streuobstwiese als außerschulischem Lernort. Der Bau der Hütte schafft dafür gewissermaßen erst die Voraussetzungen, denn hier können Tische, Bänke und auch Materialien gelagert werden.

Die gelegentliche Nutzung der Streuobstwiese als „grünes Klassenzimmer“ für alle Schulformen gehört schon seit der Planung und Anlage der Wiese 2023 zum Konzept. Es soll nämlich nicht nur mit der Zeit ein wertvoller Hotspot der Biodiversität auf der Wiese entstehen, sondern zugleich Naturerfahrung und -beobachtung ermöglicht werden. Die Hütte erfüllt hier mehrere Funktionen. Sie bietet als Bauwerk aus unbehandeltem Holz mit ihren eingebauten Nistkästen, Nischen und Hohlräumen selbst einen Lebensraum für viele Vogel- und Insektenarten. Darüber hinaus ist sie Materiallager und soll außerdem einigen Schafen aus dem Stadtpark saisonal als Weidehütte dienen. Die Schafe helfen durch ihr Fressverhalten und ihren sogenannten goldenen Tritt ebenfalls mit, mit der Zeit die Artenvielfalt auf der Wiese zu erhöhen.

Mit diesem Konzept konnte der NABU den Kreis Steinfurt überzeugen. Die Hütte ist als Projekt der LEADER-Kleinprojekte-Förderung 2025 Steinfurter Land anerkannt und wird mit Mitteln des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes sowie durch Mittel des Kreises Steinfurt gefördert.

Und nicht zu vergessen: Es hat offensichtlich allen Spaß gemacht, sich für ein Naturschutzprojekt zu engagieren.

 

Interesse geweckt?

Wenn du Lust und Zeit hast bei kommenden Aktionen dabei zu sein oder wenn du Anregungen, Lob und Kritik für uns hast, dann schreib uns eine Mail unter:

Übrigens treffen sich die Emsdettener Umweltverbände an jedem zweiten Montag im Monat um 19.30 Uhr bei Diekhues Hoff!