Abenteuer Blumenwiese - Ohne Krabbler keine Zukunft!

Große Kinderaktion im NABU-Lehmdorf

Sa 19.08.2023 von 15:00 Uhr - 18:00 Uhr, Treffpunkt NABU-Lehmdorf, Ostendorf 10 in Steinfurt-Borghorst.

Wir treffen uns mit vielen anderen NAJUs aus dem Kreis Steinfurt und erforschen die kleinen Tiere unserer Obstwiese. Geeignet für Kinder von der

1. bis 5. Klasse. Kosten: 1,- Euro

Anmeldung unter Ruth Schroer

NABU-Zentrum@NABU-KV-Steinfurt.de

Weiterlesen …

Gartenidylle für Schmetterlinge

Naturbegeisterte Familie Suhr erhält Auszeichnung

Im Namen des NABU Kreisverbandes Steinfurt hat die Vorsitzende, Kerstin Panhoff, erneut einen schmetterlingsfreundlichen Garten ausgezeichnet. Dieses Mal ging die Auszeichnung an Familie Suhr, die in ihrem großen Garten ein wahres Paradies für Schmetterlinge und andere Tiere geschaffen hat.

Bereits bei der Ankunft wird man von einem Aufsteller mit einem Schmetterling und dem Aufdruck "Insekten-Fly In" begrüßt. Das von einer Efeu-Hecke umrahmte Haus lässt bereits erahnen, dass sich dahinter ein ganz besonderer Garten verbirgt. Mit Begeisterung führen Frau und Herr Suhr durch den idyllischen Garten, in dem jedes kleinste Lebewesen geschätzt und geachtet wird. Die Gartengestaltung zeugt von durchdachter Planung und einem hohen Maß an Vielfalt: Es wurden zwei Teiche angelegt und eine imposante Totholzhecke. Zudem wurde ein Stück Rasen bewusst ungemäht gelassen, um verschiedenen Pflanzen- und Blumenarten Raum zur Entfaltung zu geben. Obstbäume, verschiedene Kräuter, ein Gemüsebeet und natürlich schmetterlingsfreundliche Pflanzen wie Eisenkraut, Fenchel, Natternkopf und Wiesensalbei vervollständigen das Bild. Die Mühen der Familie Suhr werden durch zahlreiche Schmetterlingsarten belohnt, die ihren Garten besuchen, darunter sogar der seltene Schwalbenschwanz.

Eine der wertvollsten Erkenntnisse der Familie Suhr in den vielen Jahren ihres liebevollen Engagements für den Garten lautet: "Alles regelt sich von selbst. Je weniger man in die Natur eingreift und je mehr Vielfalt man schafft, desto weniger Probleme gibt es." Diese Erkenntnis zeigt sich beispielsweise darin, dass Schnecken genügend Futter finden und der Salat im Gemüsebeet unversehrt bleibt.

Es wird deutlich, wie wichtig es der Familie ist, ihr Wissen und ihre Wertschätzung für die Natur an andere weiterzugeben. "Darum haben wir uns um die Auszeichnung beworben, um andere darauf aufmerksam zu machen, dass Gartengestaltung auch anders geht ", erklärt Herr Suhr. Die Achtung vor der Natur wurde auch an ihre Kinder weitergegeben, ihre Tochter hegt seit ihrer Kindheit eine große Liebe zu Insekten, und ihr Sohn studiert mittlerweile Biologie in Osnabrück.

Weiterlesen …

Jahreshauptversammlung des NABU Kreisverbandes Steinfurt e.V. in Rheine

Hoffentlich, und das wünsche ich mir, kann der NABU seine Bemühungen um die Erhaltung der Natur mit Erfolg fortsetzen auch gegen allen Widerstand. Vielleicht können wir dann im Gebiet des Kreises Steinfurt dann auch doch nochmal die Lerche und den Kiebitz sehen und singen hören, was vor 40 Jahren doch noch flächendeckend  möglich war. Hoffentlich ist es hierfür noch nicht zu spät.“

Mit diesem Zitat eines seit 40 Jahren dem NABU treuen Mitglieds eröffnete die Vorsitzende Kerstin Panhoff die Versammlung und ehrte Wolfgang Berlemann, Karl-Heinz Mense und Wilfried Richtermeier für ihre 40-jährige Mitgliedschaft.

Im Anschluss referierte Dipl. Landschaftsökologin Ruth Schroer über ihre vielfältige Arbeit im NABU-Lehmdorf in Borghorst. Mit berechtigtem Stolz hob sie das neue Schulprojekt für die Jahrgangsstufe 11 „ Farben aus der Natur – Chance oder Utopie?“ und die Rezertifizierung als BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung)-Einrichtung hervor.

Jugendreferentin Rabea Dost berichtete anschließend engagiert über die zahlreichen Aktionen der Naturschutz-Jugend (NAJU), bei den Krötenrettung, Apfelernte, Müllsammelaktion sowie der Wettbewerb „Die Artenvielfalt vor der Haustür entdecken“ im Fokus standen.

Nach den Rechenschaftsberichten der Vorsitzenden, des Geschäftsführers Gisbert Lütke und der Schatzmeisterin Silke Heemann war die Entlastung des Vorstandes  reine Formsache und die Neuwahlen konnten stattfinden.

Wiedergewählt wurden die Vorsitzende Kerstin Panhoff und die Geschäftsstellenleiterin Ursula Baumgart. Neu in den Vorstand gewählt wurde  Herbert Schmitz als Schriftführer, während ein Nachwuchs-Trio, bestehend aus Anika Hölscher, Lisa Schubert und Lisa Wollowski die Öffentlichkeitsarbeit begleitet.

Eindrucksvolle Bilder von den Aktivitäten im Post-Corona-Jahr 2022 der NABU-Gruppen Altenberge, Laer und Horstmar belegten abschließend die intensiven Bemühungen des NABU Kreisverbandes um die Erhaltung der Natur.  

Weiterlesen …

Naturoase in Westerkappelner Wohnsiedlung ausgezeichnet

Schmetterlingsfreundlicher Garten überzeugt NABU Steinfurt

Westerkappeln- Handarpe, 27.03.2023 - Der NABU Steinfurt, vertreten durch die Vorsitzende Kerstin Panhoff, hat am Montag erneut einen schmetterlingsfreundlichen Garten ausgezeichnet. Der Garten der Privathausbesitzerin Frau Petra Harte ist eine wahre Naturoase und bietet Schmetterlingen, anderen Insektenarten und auch Vögeln ein perfektes Zuhause.

Am Rande einer Wohnsiedlung gelegen, ist der Garten ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie durch geschickte Gestaltung und Pflege ein kleines Paradies für Pflanzen- und Tierwelt entstehen kann, welches trotz der bebauten Umgebung eine einzigartige Atmosphäre von Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit vermittelt. Es ist nicht zu übersehen, dass die Gartenbesitzerin viel Arbeit, Gedanken und Liebe in die kleine Naturoase gesteckt hat.

Verschiedene kleine Beete mit schmetterlingsfreundlichen Blumen, diverse Kräuter, vogelfreundliche Hecken, ein paar Obstbäume und sogar ein kleines Gemüsebeet machen den Siedlungsgarten ungewöhnlich vielfältig. Doch das soll noch nicht alles gewesen sein, denn Frau Harte hat weitere Pläne: An einer Stelle soll eventuell ein kleiner Teich entstehen und unter einer alten Holzschaukel ein weiteres Kräuterbeet. Die liebevolle Planung des Gartens zeigt deutlich, dass der Gartenbesitzerin die Natur und ihre Bewohner am Herzen liegen.

Der NABU Steinfurt ist begeistert von dem schmetterlingsfreundlichen Garten und betont, dass dieser ein gutes Beispiel für naturnahes Gärtnern ist. Zudem ist der Garten ein inspirierendes Vorbild dafür, wie man kleinere Grünflächen in eine blühende und lebendige Naturoase verwandeln kann und damit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leistet. Weitere Bewerbungen auf diese besondere Auszeichnung nimmt der NABU gerne entgegen und belohnt schmetterlings- und naturfreundliche Privatgärten mit einer Urkunde, Blumensamen und einer Plakette.

Weiterlesen …

Neujahrsempfang 2023 NABU KV Steinfurt

„Wir wissen genug, um jetzt zu handeln!“

Wussten Sie, dass der Alpenstrandläufer noch vor 150 Jahren zu den typisch münsterländischen Brutvögeln zählte?  Diese Erkenntnis und noch vieles mehr vermittelte Prof. Dr. Thomas Fartmann in einem spannenden Vortrag zum Thema „Erhaltung der Biodiversität westfälischer Kulturlandschaften“ beim Neujahrsempfang des NABU-Kreisverbandes Steinfurt im Schafstall des Walshagenparkes Rheine am vergangenen Sonntag.

„Weltweit haben wir bis heute 1,25 Millionen Arten beschrieben. Wie viele es wirklich sind, wissen wir nicht“, so einleitend die Vorsitzende Kerstin Panhoff.  Sie zeigte einen Bodenwürfel von 10 cm Kantenlänge und verblüffte mit der Aussage, dass in diesem kleinen Kubus bis zu 10 Milliarden Bodenlebewesen vorkommen – so viele wie es im Jahr 2050 voraussichtlich Menschen auf der Erde geben wird.

Dieses Beispiel zeige auch unser Nichtwissen, obwohl wir sehr genau wissen, dass die Vielfalt der Arten der Grundpfeiler der Ökosysteme ist, die das Leben insgesamt erst ermöglicht. Jedoch, so Panhoff, gehe es der Biodiversität insgesamt schlecht und verwies auf die Gefährdung zahlreicher Arten: „Bei den Brutvögeln in Deutschland sind es fast 50 Prozent, die gefährdet oder bereits ausgestorben sind.“

Das gemeinsame Bekenntnis der rund 200 Staaten auf der Weltnaturkonferenz im Dezember 2022 zum Erhalt und Schutz der biologischen Vielfalt nähme nun auch den Kreis Steinfurt in die Pflicht, den Artenschutz konsequent bei allen Entscheidungen mitzudenken und umzusetzen.

Wie die „Erhaltung der Biodiversität westfälischer Kulturlandschaften“ gelingen kann, erläuterte anschließend der Leiter der Abteilung für Biodiversität und Landschaftsökologie an der Universität Osnabrück, Professor Dr. Thomas Fartmann. In einer anschaulichen und auf den Kreis Steinfurt bezogenen Präsentation verwies Fartmann eingangs auf das Shifting-baseline-Syndrom: Was wir heute als Artenvielfalt erkennten, sei nur ein Bruchteil der Vielfalt, die es noch vor 150 Jahren im Münsterland gegeben habe, wie er am Beispiel der ursprünglich typisch münsterländischen Brutvögel Alpenstrandläufer, Goldregenpfeifer und Birkhuhn illustrierte. Als Ursachen des Artenrückgangs machte Fartmann den Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche, den Verlust an Ödland sowie den Wandel von einer heterogenen, nährstoffarmen, pestizidfreien und bunten Kulturlandschaft zu einer fragmentierten Landschaft mit industrieller Landnutzung und Fettgrünland aus. Um dem Artensterben entgegenzuwirken, seien daher der Erhalt und die Renaturierung von ausreichend großen Lebensräumen mit Habitatverbindungen von elementarer Bedeutung. Angesichts des Klimawandels müssten statt der gewohnten Praxis der Entwässerung die Wasserrückhaltung in der Landschaft angestrebt und Biodiversitätsleistungen in der Agrarlandschaft wie Extensivierungen finanziell stärker honoriert werden.

Die aufmerksamen Zuhörer dankten dem Ökologen mit großem Applaus für seinen informativen Vortrag und mit dem Fazit „Die Hausaufgaben sind aufgegeben – wir müssen sie nur noch machen!“ eröffnete die Vorsitzende Panhoff den anschließenden geselligen Teil, in dem sich bei Kaffee und Brötchen ein reger Gedankenaustausch der Gäste aus Politik und Gesellschaft entwickelte.

Weiterlesen …

Streitgespräch über Energiewende und Naturschutz

Gisbert Lütke und Jan-Niclas Gesenhues

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Jan-Niclas Gesenhues sorgte für Aufsehen mit seiner Sichtweise auf die Energiewende im Kreis. Mindestens bei Gisbert Lütke, der den Artenschutz dagegenhält. Ein Streitgespräch. Regionen wie der Kreis Steinfurt seien „Leistungsträger der Energiewende“, sagte der Emsdettener Grünen-Bundestagsabgeordnete Dr. Jan-Niclas Gesenhues vor einigen Tagen im Gespräch mit unserer Redaktion. Und lobte die Fortschritte beim Ausbau der Windenergie. Das rief neben anderen auch den Naturschutz auf den Plan, der den Grünen vorwarf, den Natur- und Artenschutz zugunsten der Energiewende und wirtschaftlicher Interessen zu verraten. Wir haben deshalb Grünen-MdB Jan-Niclas Gesenhues und Nabu-Kreisgeschäftsführer Gisbert Lütke unter der Moderation von Redakteur Michael Hagel zum Doppelinterview an einen Tisch gebracht.

Herr Lütke, sind die Grünen jetzt die Feinde des Natur- und Artenschutzes?

Gisbert Lütke: Nein. Wir haben aber einen Dissens, weil einseitig die Belange des Klimaschutzes in die Betrachtung gerückt und der Natur- und Artenschutz dabei etwas übersehen werden.

Herr Gesenhues, Sie haben immer gesagt, dass Klima- und Naturschutz zusammengedacht werden müssen. Gilt das unverändert?

Jan-Niclas Gesenhues: Klar! Die Artenaussterbe-Katastrophe ist mit der Klimakrise die große ökologische Krise unserer Zeit. Ich bin ja selbst Naturschützer und habe auch öffentlich Entscheidungen der Bundesregierung kritisiert, deswegen stehe ich da nicht im Verdacht, besonders unkritisch zu sein. Aber wir haben schon auch einiges im Naturschutzbereich geschafft, etwa bei den Artenhilfsprogrammen oder beim Vier-Milliarden-Euro-Paket für Moore und Feuchtgebiete – das größte Naturschutzpaket der letzten Jahrzehnte.

Als Beobachter hatte man lange Zeit das Gefühl, dass die Grünen und der ehrenamtliche Naturschutz ganz gut zusammengearbeitet haben.

Lütke: Das bezweifeln wir gar nicht, aber wir haben beim Ausbau der Windenergie bei uns im Kreis eine Situation erreicht, die artengefährdende Ausmaße annimmt. Wir haben bei den Vögeln teils massive Bestandsrückgänge. Dennoch werden geschützte Bereiche für die Windenergie in den Fokus genommen. Das Problem ist in der Vergangenheit schon diskutiert worden, deshalb stellt unsere Reaktion gar keine Überraschung dar.

Gesenhues: Für mich ist völlig klar: Naturschutzgebiete sind auszuschließen beim Ausbau der Windenergie. Aber der große Feind der Artenvielfalt ist nicht die Energiewende, sondern eine verfehlte Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik. Ja, es gibt bei der Windenergie einen Zielkonflikt, den man bestmöglich lösen muss. Aber klar ist auch: Artenschutz braucht Klimaschutz, denn wenn die Klimakrise weiter eskaliert, dann gehen auch unsere Moore und Feuchtgebiete kaputt.

Weiterlesen …